Die Geschichte von Reinhardshagen

Die Geschichte von Veckerhagen (von Thomas Ende)

um 1270/80 Gründung von Veckerhagen durch die in Vaake begüterte und dem niederen Dienstadel entstammende Familie Vecker unter der Oberlehnsherrschaft der Herren von Schöneberg. (Hagen = abgegrenzte, gerodete Besitzung).
1297 Erwähnung des Tuchhändlers Henricus de Fekkerhagen in der Stiftungsurkunde der Kaufmannsgilde zu Witzenhausen.
1342 Die Ritter von Stockhausen verkaufen ihren Besitz in Veckerhagen an den Landgrafen von Hessen. Ersterwähnung der Fähre Veckerhagen/Hemeln.
1377 Das gesamte Dorf gehört zum Herrschaftsbereich der hessischen Landgrafen.
1430/31 Bau einer Burganlage am Weserufer unter Landgraf Ludwig I.
1585 Veckerhagen besteht aus 87 Haushaltungen.
1657 Meister Adam Götze gründet am Olbebach einen Glashüttenbetrieb.
1666 Errichtung der landgräflichen Eisenhütte (Gießerei) in Veckerhagen – der Betrieb erlangt bald überregionale Bedeutung; im 19. Jahrhundert betreiben Carl Anton Henschel und Robert Wilhelm Bunsen wissenschaftliche Studien in Veckerhagen.
um 1690 Landgraf Carl von Hessen-Kassel lässt am Weserufer ein barockes Jagdschloss errichten, im 18. Jahrhundert Erweiterung der Anlage.
um 1700 Ein von Physiker Denis Papin entwickelter Dampfzylinder wird in der Eisenhütte gegossen.
1750 817 Einwohner.
1769 Einrichtung einer Baumschule durch Grebe Johannes Deppe – um 1826 werden 3.625 gemeindeeigene Obstbäume gezählt.
1772 Veckerhagen wird Sitz des Justizamtes Sababurg.
1777 Verleihung des Marktrechtes an Veckerhagen.
1778-80 Am Kirchplatz entsteht eine neue Ev. Kirche im klassizistischen Stil (Baumeister Diede und Hisner).
1810 Fabrikant Georg Evert Habich erwirbt Burg und Schloss Veckerhagen von König Jerôme (Königreich Westphalen) und verlagert seine „Chemische Fabrik“ von Kassel nach Veckerhagen. Die Farbenfabrik besteht noch heute.
ab 1832/34 Abbau von Braunkohle am Osterberg/Holzhausen und Gahrenberg durch die Firma Habich sowie Gewinnung von Schmier- und Farbkohle zur Herstellung von Kasseler Braun und Nussbeize.
1845 1.888 Einwohner.
um 1853/54 Bernhard August Siebrecht gründet am Anger (Wilhelmsplatz) eine Fabrikation für Lehmsteine, der Betrieb wird um 1860 von Anton Peter übernommen und zu einer überregional bekannten Versandtöpferei und Ziegelbrennerei ausgebaut, Produktion bis 1922.
1872 Verkauf der Eisenhütte an den Berliner Kommissionsrat Goldmann.
1877 Die neue Schule am Steinweg wird eingeweiht.
1886 Erwerb der Eisenhütte durch Bergrat Uhlendorf; Stilllegung 1903, ab 1943 kurzzeitige Wiederbelebung als Zweigwerk der Maschinenfabrik Uhlendorf/Berlin.
1909 Errichtung der Baptisten-Kapelle am Eichhof.
1909-12 Bau einer Wasserleitung
1919 Errichtung der elektrischen Stromversorgung
um 1920 Aufbau einer überregional tätigen Holzindustrie (Sägewerke, Holzhandel, Kistenfabrikation).
1932 Auflösung des Amtsgerichtes Veckerhagen – das ehemalige Gerichtsgebäude ist heute Bürgermeisteramt.
1939 1.555 Einwohner.
1945 Truppen der US-Armee besetzen Veckerhagen – Anna Lenze und Ilse Becker werden durch Granatsplitter tödlich verwundet, ebenfalls schwer verletzt wird Julius Lenze.
1945/46 Aufnahme der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, insbesondere aus dem Sudetenland, Ungarn, Schlesien und Ostpreußen.
1950 2.613 Einwohner
1958 Am Hopfenberg wird eine katholische Kirche samt Pfarrhaus und Gemeinderaum errichtet.
1970 Einweihung der Mittelpunktschule am Graseweg, jetzt Lucas-Lossius-Schule.
1971 Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Vaake zur Großgemeinde Reinhardshagen.

 

Die Geschichte von Vaake (von Magda Thierling)

866 Erstmalige Erwähnung des Dorfes Vaake [Faca] anlässlich der Übertragung von Grundbesitz an das im Jahr 822 gegründete Kloster Corvey an der Weser. Das ursprüngliche Fischerdorf Vaake gehört zu den 17 ältesten Siedlungen des Altkreises Hofgeismar. Der Ortsname wird von dem Wort „vah“/“vak“, der Bezeichnung für ein Fischwehr, abgeleitet. Alte Schreibweisen des Ortsnamens: Faca, Ukken, Vaken, Vakha.
965 Übertragung von Vaaker Grundbesitz an das im Jahr 960 gegründete Kloster Hilwartshausen – in reichsunmittelbares Kanonissenstift, das später in ein Chorfrauenstift nach den Regeln der Augustiner umgewandelt wurde.
1272 Graf Ludolf von Dassel verkauft die Vogtei von Vaake an das Erzbistum Mainz. Das Dorf gehörte damit zum Gerichtsbezirk Gieselwerder. Seit 1290 übten Mainz und Braunschweig gemeinsame Vogteirechte in Vaake und Hemeln aus.
14. Jh. Das Gebäude der Vaaker Wehrkirche geht in seiner heutigen Gestalt im Wesentlichen auf das 14. Jahrhundert zurück. Der Chor sowie der Turm sind erheblich älter.
um 1400 Ausgestaltung von Wand – und Deckenmalereien von großer kunstgeschichtlicher Bedeutung.
1408 Das Weserufer war mit der über 600 Jahre alten Wehrkirche der Siedlungskern des Dorfes. Laut Güterverzeichnis des Klosters Hilwartshausen bestand Vaake einschließlich zweier Vorwerke aus 23 aneinander gereihten Höfen, die alle am Weserufer lagen.
1462 Besetzung des Gieselwerdergebiets durch den hessischen Landgrafen Ludwig II.
1510 Geburt von Lucas Lossius [Lotze] in Vaake – späterer Konrektor des Lüneburger Johanneums.
1538 Hessen kommt in den Besitz des ganzen Dorfes Vaake.
1581/83 An der Nassen Ahle in Vaake wird die erste landgräfliche Eisenhütte betrieben.
16. Jh. Vaaker Böttcher liefern Salzfässer an die landgräfliche Saline in Sooden-Allendorf. Errichtung einer zweiten Gehöftzeile an der Hangseite der hinteren Straße [Mündener Straße] sowie die Bebauung der Gasse [Schulstraße].
1668 Erstmalige Erwähnung eines Fährmanns zu Vaake. Der Betrieb einer Personenfähre mit Hilfe eines Lattenschiffes erfolgte bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
um 1870 Gründung einer Töpferei zwischen Mündener Straße, Weserufer und Töpferweg durch Wilhelm Lotze – späterer Mitinhaber Heinrich Finke. 1922 erfolgte die Stilllegung des Betriebes.
1882 Bau der Straße nach Hann. Münden [B 80].
1899-1971 Betrieb einer Ziegelei an der Gahrenberger Straße durch die Firma Lotze & Finke – spätere Übernahme durch W. Friedeborn.
1911 Gründung einer Fassfabrik durch Francke & Gedraht am Weserufer in Vaake – Süd.
1930/31 Bau einer neuen Schule am südlichen Ortsausgang.
1945-1948 Aufnahme von Flüchtlingen sowie von Vertriebenen aus Böhmen, Mähren und Ungarn. Anstieg der Einwohnerzahl von ca. 1000 im Jahr 1939 auf 1600 in den Jahren 1949/50.
1950er/60er Jahre Bau einer Wasserleitung und einer Kanalisation sowie Schaffung zusätzlichen Jahre Wohnraums durch den letzten großen Dorfausbau.
1971 Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Veckerhagen zur Großgemeinde Reinhardshagen.

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